Unsere Orgelgeschichte

die alte Orgel der Firma Orgelbau Cäcilia Luzern 1965

alte Pfäffiker Orgel
alte Pfäffiker Orgel

Ausgangslage

Am Christkönigsfest 1965 weihte der Bischof von Chur die St. Meinradskirche in Pfäffikon. Schon im Jahre 1964 wurde die Firma Orgelbau Cäcilia Luzern mit der Herstellung der neuen Orgel mit 30 Registern und 1864 Pfeifen beauftragt, der Einbau wurde aber wegen zu grosser Baufeuchtigkeit zurückgestellt. Die Kirchgänger und Organisten mussten auf die Klänge der neuen Orgel bis zur Kollaudation im Frühjahr 1966 warten. Seither hat die Orgel mit ihren Klangfarben beim Ein- und Ausgangsspiel, während dem Gottesdienst sowie festlichen Anlässen und Konzerten die Kirchgänger erfreut und gute Atmosphäre geschaffen.

 

Unsere Orgel ein Instrument aus der Umbruchsphase im Orgelbau

Bei unserer alten  Orgel mit elektrischer Traktur traten schon nach 20 Jahren erhebliche Mängel auf. Die gründliche Restauration im Jahre 1987 brachte leider nicht die erhofften nachhaltigen Verbesserungen. Die alten massiven  „Beschwerden“ machten sich schon bald wieder und noch stärker bemerkbar. Aus diesem Grunde wählte der Kirchenrat im Juni 2000 eine Orgelkommission mit dem Auftrag, den Bau einer neuen Orgel zu prüfen.

 

Revision oder neue Orgel?

Am 3. Juli 2000 versammelte sich die Kommission zur ersten Sitzung. Zu Beginn der Tätigkeit stellte sich die ganz entscheidende und verantwortungsvolle Frage: Revision oder Neubau. Ist die Orgel erhaltenswert? Können die vorhanden Mängel mit einer Totalrevision und angemessenen Kosten längerfristig behoben werden? Von zwei neutralen Fachpersonen wurden Gutachten über den Zustand der Orgel eingeholt. Sie kamen zum Ergebnis, dass sich die grossen Mängel dieser Orgel durch eine Revision nicht beseitigen lassen.

 

Disposition der Orgel

Während dieser Abklärungsphase hat unser Kommissionsmitglied Bernhard Isenring sorgfältig Dispositionsvorschläge für die neue Orgel erarbeit. Die Kommission hat 12 Orgeln angehört und an der Sitzung vom 31. August 2000 mit Organisten und Dirigenten die Dispositionsvorschläge diskutiert. Dem Wunsch für zusätzliche Register wurde zugestimmt mit der Bedingung, dass die Zusatzkosten durch Spenden und Aktionen finanziert werden.

 

Offertverfahren

Der überarbeitete Dispositionsvorschlag wurde am 3. November 2000 drei anerkannten Orgelbaufirmen zur Offertstellung zugestellt mit der Einladung, gleichzeitig eine Offerte für die Revision der bestehenden Orgel und ein Angebot für ein neues Instrument einzureichen.

 

Grundsatzentscheid der Kommission

Aufgrund der hohen Kosten für die Revision mit  der unbefriedigenden Erfolgsaussicht und dem Ergebnis der Gutachten von Fachexperten entschied sich die Kommission für eine neue Orgel. Nach gründlicher Prüfung der Angebote und Werkstattbesichtigungen stellte die Kommission dem Kirchenrat am 19. April 2001 den Antrag:

 

Der nächsten Kirchgemeindeversammlung das Kreditbegehren für die Anschaffung einer Orgel zu unterbreiten und den Auftrag der Firma Orgelbau Späth AG, Rapperswil, zu erteilen.

 

Information und Aktionen

In der Presse, an einer öffentlichen Orientierungsversammlung und an der Kirchgemeinde wurde ausführlich informiert. Mit der Kollekte in der Orgelnacht und am Weihnachtskonzert, sowie einem Stand am Jahrmarkt und weitern Aktionen wurde mit gutem Erfolg Geld für die zusätzlichen Register gesammelt.

 

Entscheid der Stimmberechtigten

Der Antrag für die Anschaffung der neuen Orgel war an der Kirchgemeindeversammlung unbestritten. An der Urnenabstimmung vom 2. Dezember 2002 bewilligten die Stimmberechtigen den Kredit von Fr. 982'772.-- mit 1125 Ja gegen 533 Nein.

 

Vorbereitungsarbeiten

Der Kirchenrat erteilte der Orgelkommission im Januar 2002 den Auftrag zur Weiterführung des Projektes. Mit Akustik- und Baufachleuten und dem Kirchenrat wurden die Themen Raumakustik, Wärmedämmung der Decke, bauliche Massnahmen für die Orgel und Innenrenovation besprochen. Der Werkvertrag für die neue Orgel, das Bauprogramm und der Termin der Einweihung konnten im Sommer 2002 bereinigt werden. Gleichzeitig beschäftigten sich die Orgelbauer mit den Vorarbeiten und den Detailplänen.

 

Bau der Orgel

Vom Herbst  2002 bis April  2003 wurde in der Werkstatt der Firma Orgelbau Späth AG die neue Orgel gebaut. Im Februar 2003 fand der Abbruch der alten Orgel statt. Teile einzelner  Register konnten in die neue Orgel eingebaut werden. Am  „Pfyffe-Fäscht“ vom 8./9. Februar wurden die restlichen grossen und kleinen Pfeifen als Erinnerungsstücke verkauft. Ende März 2003 war die Orgel in der Werkstatt in Rapperswil aufgestellt. Bei einem Besuch stellte die Kommission den termingerechten Arbeitsvorgang fest und war von der sauberen handwerklichen Arbeitsausführung sehr beeindruckt. Am 6. Mai wurde die Orgel in die Kirche in Pfäffikon transportiert und anschliessend aufgebaut. In den Monaten Juni und Juli  widmete sich Hans Späth mit viel Gefühl und Fachwissen der anspruchsvollen Tätigkeit, die einzelnen Pfeifen und Register zu intonieren und auf den Raum unserer Kirche abzustimmen.

 

Am 24. August 2003 wird die neue Orgel in einem Festgottesdienst feierlich eingeweiht. Damit geht für die Orgelkommission eine anspruchsvolle, aber auch sehr interessante Zeit zu Ende.

 

Josef Steiner

 

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