St. Anna Kapelle

Schon lange bevor der erste Holzsteg über den See von Rapperswil nach Hurden geschlagen wurde, stand in Pfäffikon eine Kapelle. Sie stand an der Stelle, wo später die St. Anna Kapelle stand und wurde im Jahre 1132 von Ulrich II. von Castell, dem Bischofe von Konstanz, zu Ehren des heiligen Apostels Andreas eingeweiht.

Als im Jahre 1308 die linksufrigen Dörfer der Ufnaupfarrei in der neugegründeten Pfarrei Freienbach vereinigt wurden, wurde auch die St. Andreaskapelle mit ihren Einkünften der neuen Pfarrei zugewiesen. Die Einkünfte der Pfründe scheinen nicht gross gewesen zu sein, so entstanden bald Meinungsverschiedenheiten über den Unterhalt der baufällig gewordenen Kapelle zwischen dem Kirchherrn von Freienbach, Haymon Haymonis, und seinen Kirchgenossen.

 

Bis Ende des 15. Jahrhunderts war die Kapelle unter dem Namen St. Andreaskapelle bekannt, dann aber begann sie allmählich ihren Namen zu ändern und wurde St. Annakeppel genannt.

 

Im 16. Jahrhundert legte man für das Gotteshaus einen Fonds an. Die Verwaltung des Vermögens wurde von Untervögten besorgt, doch nicht immer zur Zufriedenheit der geistlichen und weltlichen Obrigkeit. So entschloss sich Abt Augustin I. im Jahre 1602 im Einverständnis mit der zuständigen hohen Obrigkeit von Schwyz, zur grösseren Ehre Gottes die St. Annakapelle mit ihren Einkünften ganz zu übernehmen, für den Unterhalt der Kapelle zu sorgen und mit der Verwaltung einen Pfleger zu beauftragen. Später übernahm dann der jeweilige Statthalter des Stiftes im Schloss Pfäffikon die Verwaltung.

 

1904 wurde die Kapelle unter dem Pfarrer von Freienbach, P. Ambros Zürcher, gründlich renoviert. An Stelle der Seitenaltäre malte später P. Bernhard Flüeler in fresco St. Reginlinde und St. Meinrad, Bruder Klaus und St. Wendelin.

 

1905 übergab der damalige Statthalter, P. Dominik Matter, die Verwaltung dem Pfarrer von Freienbach. Als im Jahre 1925 die Landwirtschaftliche Schule im heutigen Gemeindehaus Dorf eröffnet wurde, erhielt die Kapelle eine neue Bedeutung. Sie wurde gleichsam zur Hauskapelle dieser Schule. Der Bischof von Chur erteilte die Erlaubnis, in der Kapelle das Allerheiligste aufzubewahren.

 

Bescheiden duckt sich die St. Annakapelle vor der grossen neuen St. Meinradskirche auf der Anhöhe über dem Dorfe. Kaum wagte sie ihre Glöcklein mehr zu rühren vor dem feierlichen Läuten der neuen, schweren Glocken. Im Jahre 1966 wurde sie abgebrochen.

 

Quelle: Festschrift zur Einweihung der St. Meinradskirche Pfäffikon SZ - Jakob Frei